Vorgetäuschter Orgasmus – warum? (Teil II)
Vor kurzem habe ich über Fake-Orgasmen erzählt. Ich bin über eine weitere Studie gestolpert. Sie kommt doch tatsächlich zu dem Schluss, dass die Frauen am ehesten Orgasmen vortäuschen, die ihre Beziehung als instabil einschätzen. Nicht schlecht. Wenn Dame Angst hat den Herren zu verlieren, wird im Bett einfach mal Gas gegeben, Hauptsache, sie verliert ihn nicht an eine Andere. Das Motto, ganz klar, ist dann also „Schau mal, wie geil es bei uns ist. Macht Dich das nicht an?!“.
Wenn er es nicht merkt, was ja meist der Fall ist, kann die Frau auf diese Weise schön die Männlichkeit ihres Partners unterstützen. Er fühlt sich natürlich toll, wenn er weiß, dass er seine Frau zum Jubeln bringen kann.
Ganz gefährlich, finde ich aus Sicht das Beziehungscoaches. Wir Männer merken zwar nicht hundertprozentig, was Sache ist, aber unser Bauchgefühl sagt uns leider viel zu oft, ob es nur Gezeter war oder auch wirklich geil. Der Schuss kann also auch nach hinten losgehen.
Aber für die Beziehung viel wichtiger: Warum ist die Frau denn besorgt, den Mann zu verlieren? Da muss doch schon etwas nicht ganz stimmen. Vielleicht müssten die Beiden sich eben tiefer miteinander auseinandersetzen als zu faken. Vielleicht müssten die beiden an ihrer Sexualität arbeiten. Das sind natürlich genau die Dinge, vor der Mann und Frau meistens Angst haben. Leider. Mit Freunden haben wir schnell mal über so etwas geplaudert, aber mit dem Partner kneifen dann plötzlich viele… Sehr gefährlich und auch schade.
Aus meiner Arbeit weiß ich, genau an so einer Stelle miteinander zu arbeiten kann die beste Strategie sein. Natürlich würde ich immer empfehlen, sich dabei Input und Hilfestellung von außen zu holen, es soll ja konstruktiv werden und kein Fingerzeigen, wer denn jetzt eigentlich schuld ist. So kann man die Nuss „Sexualität“ auf jeden Fall knacken. Dabei, und das finde ich immer besonders wertvoll, vertieft man die Beziehung. Plötzlich hat man ein ganz intimes und besonderes Thema, das man nur mit dem eigenen Partner teilt und mit sonst niemanden. Sich über solche Themen auszutauschen und zu experimentieren steigert nämlich neben dem Vergnügen auch die Vertrautheit und schafft mehr Nähe. Offenheit zahlt sich eben meistens doch aus, auch –oder gerade– bei so sensiblen Themen wie dem sexuellen Höhepunkt.
Was ist Eure Meinung zu dem Thema? Habt Ihr schon einmal einen Orgasmus vorgetäuscht und warum? Könnt Ihr einen echten von einem gefaketen unterscheiden?
Ich freue mich auf Eure Kommentare,
Euer Date Doktor Emanuel
Paul
Man sollte in jedem Fall darüber sprechen. Jede Frau möchte auch irgendwann einmal zum Höhepunkt kommen und wenn sie dies nicht mit ihrem Mann erreicht, dann unter Umständen anderweitig, was allerdings der Beziehung nicht zu Gute kommen würde. Ich denke, wenn man über dieses Thema spricht und ein bisschen "herumprobiert" wird es auch für die Frau möglich sein den Orgasmus zu erreichen. Man muss wissen, was ihr beim Sex am besten gefällt. Zudem sollte man sich auch informieren, ob es anderweitige Ursachen hat. Schließlich können hormonelle Verhütungsmittel beispielsweise die Lust auf Sex mindern und somit den Orgasmus erschweren. Hierzu findet man auch ein paar Tipps: http://harri-wettstein.de/orgasmus-der-frau
DateDoktorEmanuel
Darüber sprechen ist wichtig. Nur wenn man das tut, beobachte ich bei Paaren oft, dass dadurch auch mal die Erwartungshaltung hoch geht, dass dadurch auch Frust entstehen kann oder Vorwürfe rausgehört werden. Das ist schlecht. Daher ist gaaaanz wichtig, dass dieses Gespräch in einem entspannten Rahmen, ohne jede Vorwürfe, und ganz liebenswürdig und sanft geführt werden muss. Dann wird es die Beziehung, die Sexualität auch stärken. So lernt das Paar dazu und entwickelt sich weiter.