Quentin Tarantinos Django Unchained ist in den Kinosälen. Ich wollte es wissen. Ist Django ein Date-Film? Kann ich mein Date dorthin entführen? Und falls ich das tue, will sie mich anschließend nie wieder sehen oder wird es ein schöner Abend?

Das erste gute Zeichen: Als ich mein Date frage, ob sie Lust hat Django mit mir zu sehen, kam ein direktes und freudiges „Ja!“ Ein guter Auftakt, denn nicht immer ist es leicht für Männchen und Weibchen Filme zu finden, die beide überhaupt mögen. Wie häufig musste allein ich mir Abfuhren anhören wie „Nein Danke, Actionfilme sind doof!“, „Animierte Filme sind doof!“, „Zeichentrickfilme sind doof!“, „Teenie-Komödien sind doof!“, „US-Komödien sind doof!“ , „Bäh, Männerfilm!“,  usw. usw. Schön, wenn ein Vorschlag auf Anhieb klappt.

Dass mein Date dann doch absagte, lag ganz klar an höherer Gewalt -ihrem Beruf- und hatte nichts mit Quentin Tarantinos Django Unchained zu tun. Ein Bekannter und sein Date halfen mir dabei dennoch ein Urteil aus Pärchenperspektive zu fällen. Es konnte losgehen.

Wir haben viel gelacht. Bestachen frühere Quentin Tarantino-Filme oft durch Skurrilität, so dieser definitiv durch Humor. Und ja, es hat saumäßig Spaß gemacht, Christoph Waltz zuzusehen, wie er sich als eloquenter Kopfgeldjäger durch den alten und dreckigen Wilden Westen schießt. Jamie Foxx, ein befreiter Sklave an seiner Seite, spielt Django und bringt wiederum Tiefgang in die Szenen. Tarantino verarbeitet gekonnt das schwere Thema des Schwarzenhasses und Sklaventums im 19. Jahrhundert der USA. Für mich als Date Doktor war natürlich bedeutend, dass Jamie Foxx darum kämpft, seine auf einer entfernte Plantage versklavte Frau zu befreien. Voilà, Django Unchained ist auch ein Liebesfilm!

Wer Tarantino denkt und Django sieht wird aber keineswegs enttäuscht. Es fliegen coole Statements, unzählige Revolverkugeln und rassistische Schurken nur so durch die Gegend. Viele Szenen ernteten spontanen Beifall, etwas seltenes in unseren Breitengraden.

Doch zu meiner Rezension: Wie fühlt sich ein Date damit? War ich hier in einem Männerkino gelandet? Ein Blick in die Runde verschaffte mir Klarheit. Die Quote war zwar zugunsten der Männer, aber definitiv gab es viele Frauen bzw. Paare, die Spaß an Quentins neuem Streifen hatten. Neben Christoph Waltz und Jamie Foxx trugen dazu ganz klar die genial spielenden Star-Schauspieler Leonardo DiCaprio und Samuel L. Jackson bei. Wirklich purer Leinwandgenuss! Letzterer, also Samuel Jackson, verrät seine eigene Rasse für das symbiotische Großgrundbesitzerleben mit seinem feudalen Herren DiCaprio. Ein Punkt von vielen mittels dem Tarantino Bandbreite in die grausame Wirklichkeit damaliger Sklaven bringt.

Und ja, der Film enthält splatter-artige Westernszenen, wie man(n) sie vom Starregisseur einfach erwartet. Mein Bubenherz schlägt höher. Aber wirklich brutale Szenen gibt es sehr wenige und bei ihnen haben die Pärchen um mich herum, mir eingeschlossen, einfach weggesehen.  Der wahre Kern des Filmes ist eine große Liebesgeschichte zwischen Django (Jamie Foxx) und seiner von ihm getrennt versklavten schönen Ehefrau (Kerry Washington).

Ob die Liebe siegt will ich nicht verraten, denn ich kann Django Unchained nur als Date-Film empfehlen. Das Date von meinem Bekannten, will ihn (meinen Bekannten) auf jeden Fall wieder sehen.

Welcher Schauspieler würde Dich am meisten animieren, in diesen Film zu gehen? Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio, Samuel Jackson oder Kerry Washington?

Oder, falls Du ihn gesehen hast, wie hat Dir Django gefallen? War es für Dich eher ein Western, ein Liebesfilm oder ein typischer Tarantino oder alles drei?

Hat Dir meine Rezension gefallen? Ich freue mich über Kommentare und Anmerkungen.

Euer Date Doktor Emanuel