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Ganz klar! „Beautiful Creatures“ ist als Pärchen-Liebesfilm gedacht. Aber funktioniert das auch? Ich habe ihn als Date-Doktor in weiblicher Begleitung getestet.

Der Film überrascht mich. Denn zunächst hatte ich befürchtet, dass es zu viele gruselige oder blutrünstige Szenen geben könnte. Doch weit gefehlt. Bis auf wenige, etwas magisch-schaurige Szenen geht dieser Film angenehmerweise eher über ansprechende Dialoge als Effekte.

Gerade der Filmbeginn hat uns viel Spaß bereitet, da -für Hollywood schon fast unüblich- endlich mal wieder ein Drehbuchautor, hier Richard LaGravanese, geistreich zur Feder gegriffen hat. LaGravanese hat gleichzeitig auch Regie geführt. So ergeben sich Dialoge, die in gekonnter Weise die Qualitäten Humor, Zynismus und Schlagfertigkeit vereinen. Wir haben Spaß an den Dialogen, etwas, das ich sonst bei so vielen Filmen vermisse.
Ich sehe dem Drehbuchautor deshalb auch nach, dass er diese Qualitäten großzügig an verschiedene Akteure verschenkt und fast alle Akteure prompt die gleiche geistreiche Schlagfertigkeit besitzen.

Gerade, weil man ja sonst oft über Action oder pure Kitschigkeit ins Kino gelockt wird, hat es dieser Film umso mehr verdient, dass man ihn in einer guten Qualität genießt. Dazu lädt auch die grüne Szenerie ein, in der der Film in idyllischster und zugleich spießigster Kleinstadtatmosphäre mit vielen Garten, Parks und einem fulminanten, grusligen Landsitz der Hexen-Familie umgesetzt wurde.

Vor dieser Kulisse entfalten Größen wie Emma Thompson (die mit jeweils zwei Oscars, Golden Globe und British Academy Film Awards ausgezeichnet wurde und u.a. für ihre Rolle in „Tätsachlich … Liebe“ bekannt ist) und Jeremy Irons (ebenfalls ein Oscar- und Golden Globe-Preisträger, den wir u.a. aus „Königreich der Himmel“ kennen) ihre Schauspielkunst auf erwartetem Niveau. Allerdings müssen sich daneben auch die unbekannteren Nachwuchsschauspieler und Hauptdarsteller in keinster Weise verstecken und überzeugen in mitreißenden Szenen.

Übrigens, die beiden Hauptakteure, Alice Englert und Alden Ehrenreich, gehören nicht zu der Sorte „laute, auffallende Schönheit“, was für ein Date durchaus entspannend wirken kann. Ich habe sogar schon seit Jahren den schweren Verdacht, dass ausgerechnet in Fantasy-Filmen, und dieser gehört nicht mal so richtig ins Genre, die Hauptdarstellerinnen häufig ein bisschen -positiv ausgedrückt- weniger gut aussehen, dafür aber gefühlvoller und dramatischer wirken. „Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe“ geht mit Alice Englert auch in diese Richtung.

Die zweite Filmhälfte kippt dann stärker in Richtung Drama und Magie, enthüllt dabei aber wahre Liebe und ihre Herausforderungen. Shakespeare und seine Liebesdramen kommen mir sofort in den Sinn. Aus Sicht des Dating-Experten ist damit noch alles mehr als fein für mein Date.

Ja, ich finde sogar man kann mit „Beautiful Creatures“ zur Abwechslung mal ein etwas geistreicheres Date erleben. Man muss nur offen für ein paar jüngere Hexereien sein. Aber das sind wir spätestens seit Harry Potter doch alle.

Insofern ist dies ein idealer Date-Film, mit der richtigen Portion Herz, Hirn, Drama und Magie. Das Ende möchte ich hier auf keinen Fall verraten, nur so viel: es eignet sich wunderbar, um anschließend noch bei einem gemeinsamen Drink darüber zu diskutieren.

Ich wünsche allen Dates viel Spaß bei diesem verzauberten Leckerbissen!

Wie ging es Dir bei dem Film? Wie hat es Deinem Date gefallen? Schreibt mir gerne.

Euer Date Doktor Emanuel