Oder: Was beim Dating alles schiefgehen kann und wie man damit umgeht – Teil I

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Ich sitze alleine im Café und schaue schon wieder auf die Uhr. Alles soll perfekt sein für dieses Date. Deshalb hat Sergio, der Kellner, mir für die mitgebrachte Rose extra eine kleine Vase auf den Tisch gestellt neben einer zweite Speisekarte. Nur wo bleibt sie? 27 Minuten ist sie bereits überfällig. Bestimmt ist etwas wichtiges passiert, und gleich kommt sie. Hoffe ich jedenfalls. Denn in Wirklichkeit habe ich nur einen Gedanken: „Werde ich gerade versetzt?!“ Ein schreckliches Gefühl. Nach weiteren 20 Minuten fragt Sergio mit mitleidvoller Stimme, ob ich nicht doch etwas Essen bestellen möchte. Mir ist der Appetit inzwischen vergangen. Die Situation ist mir unendlich peinlich. Ich fühle mich klein und unbedeutend. Ich wurde tatsächlich versetzt!

Eine Frau fährt bei der Parkplatzsuche an mir vorbei. Ich erhasche nur einen kurzen Blick auf sie. „Hoppla, interessant!“ schießt es mir durch den Kopf. Auf dem Rückweg sehe ich ihr parkendes Auto. Bei dem Gedanken, einen Zettel für sie zu hinterlassen, rutscht mir prompt das Herz in die Hose. „Komm schon, du sprichst sie doch gar nicht an, sondern lässt ihr nur einen Zettel da,“ mache ich mir Mut und hinterlasse ihr eine Nachricht mit Nummer. Tatsächlich meldet sie sich nach einigen Wochen auf meine Zeilen. Nach wenigen E-Mails mit der Unbekannten verabreden wir uns auf ein Date. Ich erkenne sie nicht auf Anhieb, doch steht sie am vereinbarten Treffpunkt. Irgendwie hatte ich sie süßer in Erinnerung. Aber wir finden gleich ein angenehmes Gespräch und spazieren durch den Englischen Garten. Dann die böse Überraschung: nach kurzem Rumgedruckse gesteht sie mir, dass sie gar nicht das Mädchen aus dem Auto ist, sondern deren gute Freundin. Die Autobesitzerin ist in einer Beziehung und hat ihr, weil sie Single ist, die Telefonnummer weitergereicht. Wie bitte?! Eben hatte ich noch ein gutes Gespräch und nun stehe ich da wie ein begossener Pudel.

In der Schlange beim Einkaufen. Vor mir steht dieses unglaublich coole Mädel. Ich fasse mir ein Herz und spreche sie an. Nach einem kurzen Smalltalk, bei dem ich äußerlich zwar cool bleiben kann, mir aber innerlich ganz schön die Flatter geht, ergattere ich doch tatsächlich ihre Nummer. YES! Es geht dann auch direkt positiv weiter. Obwohl wir beide ziemlich beschäftigt und viel unterwegs sind, treffen wir uns schon nach einer Woche das erste Mal. Ich freue mich, sie zu sehen und eröffne das Date mit ein wenig Smalltalk, bei dem sie mich allerdings schnell unterbricht, um mich ziemlich direkt ihrem Interview zu unterziehen. Dabei ist der Tenor weniger menschlich-charmant als vielmehr kontrollierend und testend. Ein gefährlicher Start ins Date.

Was ist bei diesen Situationen guter Rat? Was kann man tun, um mit solchen Dates umzugehen?

Die Fortsetzung gibt’s im nächsten Blog-Text hier beim Date Doktor.

Schreibt mir, was Euch schon alles passiert ist.

Euer Date Doktor Emanuel