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„Sport? Ach, heute geht’s echt nicht!“ Kommt Dir dieser Satz bekannt vor? Am sowieso schon ungeliebten Montag-morgen finde ich mich in genau so einer Situation wieder. Ich hab einen besonders stressigen Tag vor mir. Um 8 Uhr muss ich startklar sein, um pünktlich bei meinem Klienten zu sein, der mich für ein Kommunikations-Seminar gebucht hat. Ich stehe im Flur und meine Blicke wandern nervös von meinen Laufschuhen zu meiner Armbanduhr und wieder zurück. „Na, das wird jetzt aber wirklich zu knapp“, sagt der kleine Schweinehund und seine Augen blitzen vergnügt. „Ich habe es mir aber fest vorgenommen!“ antwortet das blonde Engelchen auf der anderen Schulter und ballt das speckige Händchen zur Faust. Aber der Schweinehund zwinkert nur verführerisch und guckt vielsagend zur Couch: „Ach komm, einen Tag aussetzen schadet doch nichts.“ So oder so ähnlich läuft es bei jedem von uns immer mal wieder ab. In solchen Augenblicken erst großartig nachzudenken, bringt allerdings niemanden weiter. Bevor der innere Konflikt überhaupt entstehen kann, stoppe ich mich mitten im Gedankengang und laufe los.

Denn mal ehrlich, für eine Runde um den Block reicht meine Zeit noch. Und auch wenn’s nur 14 bis 17 Minuten sind, habe ich etwas erreicht. Wenn ich mich auch gegen Widerstände bewusst für etwas entscheiden kann, stärkt das meine Willenskraft – ein gutes Gefühl. Heute ist das Laufen anstrengend. Trotzdem spüre ich in der Sekunde, in der ich das Haus verlasse, neue Energie: „Richtige Entscheidung!“ Und so freue ich mich, draußen zu sein und für eine Weile an nichts denken zu müssen außer dem nächsten Schritt. Der Stress darf noch ein paar Minuten auf mich warten.

Und da wartet eine kleine Überraschung auf mich: Das gute Gefühl bleibt! Ich habe in einer schwierigen Situation nicht gekniffen, damit fühle ich mich super! Mein Selbstwertgefühl ist gestärkt und ich fühle mich wohl in meinem Körper. Das hilft, meinen stressigen Tag leichter durchzustehen. Ich hab’s durchgezogen, ich kann stolz auf mich sein!

Wir alle kennen diese kleinen, fiesen Momente, in denen es besonders schwer ist, den inneren Schweinehund zu besiegen. Dann ist es umso wichtiger, sich nicht beirren zu lassen, denn Kontinuität ist für langfristigen Erfolg wichtig. Ein kleine Abweichung kann den Rhythmus durcheinander bringen: der Schweinehund wird zum echten Problem und macht es uns jeden Tag ein bisschen schwerer. Die Willenskraft ist geschwächt, schnell schleicht sich ein Muster ein und schon werden Trainings-Tage zur Ausnahme und Couchpotato-Days zur Regel.

Diese Gefahr lauert vor allem auch in Feiertagen. Für morgen habe ich mich deshalb gestern schon verabredet, um einen festen Termin zu haben, an den ich mich halten muss. Außerdem macht Sport in der Gruppe doch immer noch am meisten Spaß!

Wie gehst Du mit schwierigen Momenten um? Hast Du einen speziellen Trick, um auch in Stresssituationen durchzuhalten?

Ich freue mich auf Deinen Kommentar,

Date Doktor Emanuel