Fotos/Bilder © Jeremy Thomas, Aage Aaberge Kon Tiki

Es ist kein klassischer Date-Film, denn ich könnte auch schreiben: „Thor – Wenn die Karriere die Liebe kostet.“ Aber in dem Film kommen so viele ganz andere Liebeserklärungen vor, dass er mich und mein Date berührt und bewegt hat.

Zunächst einmal kommen Frauen auf ihre Kosten, denn der sehr attraktive nordische Pal Sverre Valheim Hagen spielt den großen Entdecker Thor Heyerdahl und führt uns durch eines der spannendsten Abenteuer seines Lebens. Und nein liebe Männer, für uns gibt es keine Leinwandschönheit als Ausgleich. Viel zu kurz kommt Thors Frau Liv (Agnes Kittelsen) vor.

Aber darum geht es auch gar nicht, denn unser Abenteurerherz kommt voll auf seine Kosten. Der junge Forscher Thor versucht 1947 auf einem selbst gebauten Floß aus Balsa-Hölzern, genannt Kon-Tiki, die Weiten des Pazifischen Ozeans zu überqueren und zwar mit ungewissem Ausgang. Die riskante Forschungsreise ist für den Norweger die einzig reale Chance, seine revolutionäre Theorie zu beweisen: Polynesien wurde vor 1500 Jahren zuerst – und zwar genau mit einem solchen Floß – von Südamerika aus besiedelt.

Wer wie ich erstmal nicht weiß, was daran besonders ist, möge sich Folgendes vorstellen:

8000 km offener Ozean auf einem Floß ohne Motor?!

Damit stellt Thor sich nicht nur gegen die gesamte Fachwelt, sondern setzt auch sein eigenes Leben aufs Spiel – und seine große Liebe. Die fast 8000 Kilometer muss er – auch noch als Nichtschwimmer! – auf seinem primitiven Floß meistern. Allein die Ozeanströmungen und Winden sollen seine fünfköpfige Crew auf den paar Holzbalken „zufällig“ nach Polynesien spülen! Vor einer solchen Liebe zur eigenen Vision, können wir Männer uns nur eine Scheibe abschneiden. Man muss kein Dating-Experte sein, um zu wissen, wie unglaublich männlich das ist.

Um so authentisch wie möglich zu sein, verzichtet Thor nämlich auf jegliche moderne Ausrüstung für sein Kon-Tiki. Ein Spiel auf Leben und Tod. Die einzige Technik auf dem Floß ist ein aus heutiger Sicht vorsintflutliches Funkgerät um über mögliche Fortschritte an die Presse berichten zu können. Ansonsten ist das Kon-Tiki für geplante 100 Tage völlig nackt und ungeschützt den monströsen Naturgewalten des Ozeans und dem Glück oder Pech von Winden und Strömungen ausgesetzt. Natürlich bietet das lebensbedrohliche Herausforderung auf verschiedensten Ebenen für Material, Crew und letztlich auch die Liebe des Protagonisten.

Und die weiteren Liebeserklärungen? Die Regisseure Joachim Rønning und Espen Sandberg entführen uns mit Kon-Tiki in eine Welt mit traumhaften Aufnahmen. Zunächst Polynesien, aber dann der weite Ozean, der unglaubliche Sternenhimmel – durch das alles gleitet man auf Thors Floß. Und zwischen sehr spannenden, schon fast zu dramatischen Momenten, lässt einen Kon-Tiki über die Schönheit unseres Planeten ein wenig träumen, schwärmen, ja, schweben.

Meiner Meinung nach, bei diesem Wetter, genau das richtige für ein schönes Date. Nach dem Film hatte ich mit meinem viel Diskussionsstoff. Inspiriert ging es trotz Überlänge zum nächsten Kaffee.

Ich wünsche Euch viel Spaß bei dem kurzweiligen Abenteuer Kon-Tiki.

Schreibt mir von euren Erfahrungen, habt ihr auch schon Abenteuer erlebt? Wenn ja, welcher Art? Vielleicht sogar gemeinsam mit eurem Schwarm?

Viel Spaß und Erfolg beim Dating,

Euer Date Doktor Emanuel