Fotos/Bilder © Nikolas Duval, Yann Zenou, Laurent Zeitoun Der nächste, Bitte!

 

Diane Kruger (Troja) und Dany Boon (Die Sch´tis) setzen zu einer Liebesgeschichte an, die sich gute 2 Stunden Zeit lässt, farbenprächtig und reiselustig zelebriert zu werden. So ein Hammer wie „Ziemlich beste Freunde“ ist er jedenfalls nicht, egal was das Kinoplakat erzählt. Gut, dass ich das vorher nicht wusste. Aber schauen wir, wie Date-tauglich er denn ist.

Der Film entführt den Zuschauer mit auf eine Reise durch verschiedene Kulturen. Isabelle (Diane Kruger) und Jean Yves (Danni Boon) reisen nach Afrika, sind in Moskau unterwegs, sie fahren zum Kilimandscharo und Tanzen den Kasatschok. Ja, ich habe fast so viel gelernt wie einer Sachkundestunde, aber wie sieht es mit der Love-Story aus?

Tatsächlich gelingt dem Regisseur Pascal Chaumeil das Spagat mit all der Zeit für Riten und Orte eine teils Shakespeare-hafte Liebesgeschichte mit viel Humor und Familiensinn zu inszenieren. Auch mein Date ist von diesem Teil angetan, aber etwas fehlt uns. Doch zuerst zur Geschichte:

Isabelle stammt aus einer etwas anderen Familie. Seit jeher verlieren die Frauen ihre erste Ehe und werden erst mit dem zweiten Mann glücklich bis an ihr Lebensende.

Für heutige Zeiten gar nicht so schlecht, wenn ich als Dating-Experte überlege, wie viele Paare nicht mal in der fünften Ehe glücklich werden. Aber zurück zum Film.

Nachdem Isabelle den perfekten spießigen Vorzeigepartner hat und nach 10 Jahren Beziehung nun doch Kind und Ehe möchte, will sie das Schicksal austricksen. Sie plant ganz heimlich für wenige Stunden verheiratet zu sein und sich gleich wieder scheiden zu lassen.

Jeder ahnt, dass das natürlich nicht so klappen wird.

Dänemark scheint für derlei Blitzehen geeignet zu sein. Doch auf dem Flug dorthin kommt alles anders und – oh Wunder, oh Wunder – Isabelle lernt den spleenigen, aber herzlichen Single Jean-Yves kennen. Ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, darf er den unerfüllten Traum vieler Männer erleben, nämlich hartnäckigst von einer viel attraktiveren Frau gejagt zu werden.

Diane Kruger spielt – ebenso wie Dany Boon – erwartungsgemäß gut, vielleicht ein wenig spröde, doch so ist auch ihr Charakter, eine stringente, erfolgsorientierte Zahnärztin, angelegt. Dany Boon dagegen mimt konsequent komplementär den weltoffenen, super-spontanen und etwas trotteligen, lieben Reiseführer-Journalisten. Die Abenteuer beginnen.

Was hat mir gefehlt?

Ein klein wenig fehlte es mir, die Liebe von Isabelle zu spüren, egal zu welchem der beiden Männer. Entweder hat sie die Rolle diesbezüglich nicht liebevoll genug angelegt oder es fehlten Szenen in denen ihre tiefe Verbundenheit zum ersten und zum zweiten Partner herauskommen. Als Date Doktor habe ich es ihr einfach nicht abgenommen. Vielleicht glaubt sie selber auch nicht an die große Liebe, nachdem sie schon eine echte Scheidung erlebt hat.

Allerdings ist dieses Detail wahrscheinlich für viele nicht so wahrnehmbar und schmälert den Film in seiner Romantik, seinem Humor und seiner Farbenpracht kaum.

Mein Date und ich hatten jedenfalls eine gute Zeit und konnten anschließend über verschiedene aufgeworfene Themen angeregt bei einem Gläschen Wein plaudern. Das einzige, was mein Date störte, war, dass Dani Boon vom Aussehen her natürlich nicht annähernd an Diane Kruger heranreichte. Aber so spielt das Leben wohl manchmal in Frankreich. 😉

Wie ging es Dir mit diesem Film? Hat Dich Diane Kruger überzeugt? Hast Du Lust auf eine Massai-Hochzeit bekommen? Fallen Dir noch mehr Filme ein, in denen das unscheinbare Männchen eine Traumfrau abstauben darf?

Ich freue mich über Deine Fragen und Kommentare!

Viel Spaß beim Dating,

Dein Date Doktor Emanuel