Bei einer forsa-Umfrage für das Magazin „GEO“ gaben 1000 Deutsche Antworten darauf, was sie sich am meisten wünschen. Gut 80% gaben tatsächlich an, dass eine glückliche Beziehung ihr Lebenstraum sei! Damit steht dieser Wunsch ganz oben, noch vor finanzieller Unabhängigkeit, eigener Kinder (eh erst mit glücklicher Beziehung sinnvoll;) ), Reisen, beruflichem Erfolg und Anerkennung.
Nachgefragt, wie viel Prozent sich diesen Traum schon erfüllen konnten, sind es aber nur gute 50%.

Wenn ich meinen Alltag als Beziehungscoach betrachte, wundert mich diese Schere zwischen Wunsch und Realität nicht.

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Der Traum der meisten: Eine glückliche Beziehung Quelle: https://pixabay.com/de/

Fangen wir vorne an.

Ganz viele wollen nur die Schokoseite ihres Traumpartners. Beim ersten Makel, der ersten Schwäche, rümpfen sie die Nase und ziehen schleunigst enttäuscht weiter. Natürlich nicht, ohne sich per Social Media Luft über diese „untragbaren Schwächen“ zu machen.

Andere sind nicht bereit auch nur ein bisschen Anstrengung und Strategie für die Partnersuche zu investieren. Wie im Märchen oder Film soll einem das Schicksal den Partner in den Schoß fallen lassen. Am besten wie bei Amazon Prime über Nacht und bitte mit 14 Tage Rückgabefrist, aber ohne die doofen Gebühren.

Und in der Beziehung … ?

Müsste Jemand an sich arbeiten, um eine Beziehung zu retten, ist jede Ausrede recht, das zu verhindern. Man und frau gesteht noch gerne große Fehler ein. Aber danach gilt: Bloß nichts ändern. Bloß nichts anders machen! Als Beziehungsberater höre ich „Das bin ja nicht mehr ich.“, „Das habe ich noch nie so gemacht.“ „Das wären ja Spielchen…“ und mein besonderer Liebling: „Soll er sich erstmal ändern!“ So hat die Beziehung freilich wenig Chance jemals glücklich zu werden.

Insgeheim frage ich mich also, welche 50% in der Umfrage da glückliche Beziehungen aus dem Zylinder gezaubert haben. Ich hätte die Zahl deutlich niedriger geschätzt. Vielleicht ist ja mit der Formulierung: „erfüllt“ angedeutet, dass das der Befragte nur für einen gewissen Zeitraum eine „glückliche Beziehung“ hatte. Vielleicht stand aber auch einfach nur der Partner bei der Umfrage daneben und hat zugehört. Da hätten selbst meine verkrachten Nachbarn von einer „glücklichen Beziehung“ gesprochen.

Ein Gedanke zum Schluss. Ich möchte hier gar nicht negativ denken. Zwischen den Zeilen stehen ja schon ein paar Hinweise, wie ich als Beziehungsberater glückliche Beziehungen verfolgen würde. Diese wird aber nur herauslesen, wer sich auch wirklich eine glückliche Beziehung wünscht… das wären laut forsa ja gute 80% aller Deutschen ;)!

Glückliche Beziehungen all meinen Lesern!
Euer Beziehungscoach & DateDoktor Emanuel